Freitag, 24. April 2015

DIE OFFENE VERWANDLUNG

Dargestellt am Beispiel ROTKÄPPCHEN


In all den 13 Jahren, die ich jetzt schon Papiertheaterstücke produziere und spiele, habe ich es immer wieder als störend empfunden, zwischen den einzelnen Akten den Vorhang absenken zu müssen, um die Bühne umzubauen. Wenn es auch immer bloß so um die 60 bis 80 Sekunden gegangen ist, war diese Zeit vor dem geschlossenen Vorhang für das Publikum eigentlich immer zu lang und störend.

Also entstand bei mir die Forderung nach Möglichkeiten zu suchen, den Umbau bei offener Bühne zu bewerkstelligen. Bei den Stücken DIE SCHAURIG SCHÖNE GESCHICHTE VOM GEVATER TOD,
DES KAISERS NEUE KLEIDER und CARMEN RASANTE habe ich verschieden Formen der "offenen Verwandlung" ausprobiert. Meist habe ich mit Bühnenbildern gearbeitet, die teilweise die gleiche Dekoration durch alle Abschnitte beibehalten haben und lediglich die Prospecte (via Schnürboden)  gewechselt werden müssen. 


Bei einem Theaterbesuch ist mir einmal die Möglichkeit einer Drehbühne aufgefallen. Ich habe mich also daran gemacht eine solche zu konstruieren. Sehr genau habe ich das in meinem post DREHBÜHNE dargestellt. Heute kann ich am Beispiel des neuen Stücke ROTKÄPPCHEN die Funktionsweise dieser "Drehbühne" erläutern.

Im wesentlichen ersetzt "meine Drehbühne" die Prospecte, also die Bühnenhintergründe. Die Achse dieses drehbaren Teils wird in einer Schiene des Bühnenbodens fixiert. Drei Prospecte können auf diese weise vorbereitet und ganz einfach verwandelt werden. Ich bewege das ganze einfach mit der rechten Hand.


Die dazugehörigen Seitenkulissen Stecken in einem Rahmen der zugleich eine Seitenkulisse zeigt und darüber hinaus in zwei senkrechten Schienen zwei weitere Seitenkulissen beinhaltet, die bei Bedarf - mit der linken Hand - im Gleichklang mit der Drehbühne bewegt werden können.


Für die Figuren müssen die restlichen Schienen der Bühne genügen. Daher muss ich bei Rotkäppchen auch die Vorbühne in das Spiel miteinbeziehen.


Hier die weiteren Bühnenbilder (mit der Drehbühne und den absenkbaren Seitenkulissen):