Donnerstag, 25. September 2014

Carmen rasante meets Carmen auf dem Stufenbarren

Junge Meisterturnerinnen lernen die Oper Carmen auf der Papiertheaterbühne kennen

Schülerinnen  der Sporthauptschule Niederwaldkirchen, im oberösterreichischen Mühlviertel, haben mit ihrer ambitionierten Lehrerin ein Projekt auf dem Stufenbarren zur Musik der HABANERA aus der Oper CARMEN einstudiert. Es war als Publikumsnummer für einen Tag der offenen Tür dieser Schule gedacht. Der Schreiber dieser Zeilen ist noch heute ergriffen von den Leistungen dieser Mädchen auf dem Stufenbarren, welches Gerät beim Laien nur Schrecken hervorrufen kann.
In guten 10 Minuten turnten die Mädchen die Liebe und das Leid der armen Carmen mit Teprament und in einer Rasanz auf dem Stufenbarren, daß man vor lauter Staunen nicht wußte, wo man zuerst hinschauen sollte, um keine Details dieser schwierigen Übung zu versäumen. Es war einfach großartig. Hut ab vor den Leistungen dieser Mädchen und der Lehrerin, die es verstanden hatte,  zu vermitteln, dies alles mit Freude und Präzision darzustellen.

Papiertheater-Vormittag in der Schule

Als Dankeschöne und Ansporn für die Mädchen wurde ich eingeladen, den Mädchen die Oper CARMEN in der Form meines Papiertheaterstückes zu zeigen und dadurch den Inhalt der wirklichen Oper CARMEN näherzubringen. Dazu waren auch Buben einer Deutsch - Leistungsgruppe eingeladen.  Die Vorstellung begann mit einem kleinen "Empfang vor der Vorstellung" und einer Einführung in das Thema Papiertheater und die Geschichte der Oper Carmen. Mit großer Wahrscheinlichkeit war diese Aufführung eine zweifache Premiere: Es die wahrscheinlich erste Operauffürhung in dieser entzückenden Ortschaft im oberösterreichischen Mühlviertel und es war wahrscheinlich auch das allererste Zusammentreffen zwischen einer Turnvorführung und einer Opernaufführung des gleichen Namens.

Mit großem Interesse verfolgten die jungen Turnkünstlerinnen das Geschehen auf der Papiertheaterbühne. Meine Fassung der Oper Carmen können selbst 10- oder11- jährige Kinder leicht verfolgen. Kein Akt dauert länger als 10 - 12 Minuten. Insgesamt wird der Stoff in 42 Minuten schlüssig abgehandelt. Nach der Vorstellung gab es, wie immer bei meinem Papiertheater, ausgiebig Möglichkeit bei einer backstage-Tour die Einrichtungen der Bühne im Detail anzusehen.

Den Abschluß dieses wunderschönen Vormittages an der Sprthauptschule in Niederwaldkirchen bildete dann die wirklich rasante Vorführung auf dem Stufenbarren zu den Klängen der HABANERA.

Papiertheater muß den Funken der Begeisterung in die Zukunft tragen und nicht die Asche der Vergangenheit hüten


Ich bin dem lieben Herrgott täglich  für die Begabungen dankbar, die er mir geschenkt hat. Ich freue mich auch darüber, daß ich mit meiner Papiertheaterbühne überall dort hin fahren kann, wo ich Interesse dafür wecken konnte. Noch mehr freut es mich, daß der Funke meiner Begeisterung da und dort kleine Flämmchen des Interesses am Papiertheater entzünden konnte.

Mittwoch, 17. September 2014

Beethoven's 5. war die Musik für alle Stücke

Fünf Schellacks waren der "Soundtrack" für Märchen und Theaterstücke


Diese Geschichte habe ich gestern gehört und sie hat mich ungemein berührt, so daß ich sie gleich auch anderen Menschen erzählen möchte.

Es war vielleicht vor ca. sechzig Jahren, da bekam ein Bub ein Papiertheater geschenkt, welches man im Nachlaß eine alten Herrn gefunden hatte. Eine Bühne, viele Dekorationen und noch mehr Figuren. Auch noch so mancher Bogen wartete noch darauf ausgeschnitten zu werden.

Ein Zauberreich tat sich auf

Die Phantasie des Buben half dabei aus den einzelnen ungeordneten Bestandteilen, Märchen- und Theaterstücke zusammen zu fügen. Da sich kein Theaterpublikum auftreiben ließ. spielte der Bub die Stücke allein. Die Texte und Dialoge sprach er, wie er sie im Moment erfunden hatte. Eine unendliche Zauberwelt tat sich für den Buben auf.

Das Theater braucht ein Orchester

Der Bub war nicht nur sehr phantasievoll, sondern auch noch dazu hochmusikalisch, konnte sogar schon sehr gut Klavier spielen. Aber, alles hat seine Grenzen. Papiertheaterspieler kennen das: Man hat nur zwei Hände, zwei Beine und einen Mund, und dies alles braucht man für die Aufführung und zum Sprechen des Textes. Also wurde das elterliche Grammophon bemüht. Fünf Schellacks gab es im elterlichen Haushalt: Beethoven's Fünfte Symphonie. Die war ab nun die musikalische Begleitung für alle Stücke, die auf dem Papiertheater gegeben wurden. Egal, ob Gestiefelter Kater, oder Die Reise in 80 Tagen um die Welt, Beethoven sorgte für eine erstklassige musikalische Untermalung.

Diese Erinnerung kam dem "Buben" wieder hoch, als er ca. 60 Jahre später wieder vor den "wieder entdeckten" vielen zauberhaften Teilen seines alten Papiertheater stand.

Mittwoch, 3. September 2014

Der Zauber des Papiertheaters weht über den „Großen Teich“

Eine kleine Korrespondenz zwischen Wien und Kalifornien

Wir alle, die wir den biedermeierlichen Charme des Papiertheaters schätzen und lieben, leben aber in einem sehr hektischen und technischen Zeitalter. Gerade aber das Papiertheater hilft uns dabei ein klein wenig zu „entschleunigen“. Ohne Technik geht es aber heute nicht so ganz leicht. Vor allem die Kommunikation ist durch das Medium des Internets sehr viel dichter geworden. Wir schreiben zwar weniger Briefe mit der Hand. Doch, so geht es zumindest mir, wird per Email kreuz und quer durch Europa korrespondiert und per Suchmaschinen und Facebook, gibt es auch für die Liebhaber des Papiertheaters fast keine Grenzen mehr.

 

Papiertheater in Kalifornien

Dabei kann man oft feststellen, daß Papiertheater auch in anderen Teilen der Welt beliebt ist . So ist mir jüngst ergangen, als mich vor einem Jahr ein Email aus Kalifornien erreicht. Eine Dame erinnerte sich daran, daß Ihr Vater mit ihr  mit einem „Large Redington Plain“ Papiertheater spielt. Und so wollte auch sie mit Ihren Kindern beginnen, Papiertheater zu bauen und damit in das Zauberreich der Phantasie zu gelangen.

 

Meine website machte den Beginn

Der Zufall wollte es, daß ihr „meine website als erste über den Weg lief“. Vor dort weg fand sie schließlich zu all den anderen wichtigen Papiertheaterquellen in Europa und konnte Schritt für Schritt mit dem Bau einer Bühne und entsprechenden Figuren beginnen.

 

Eine kleine Korrespondenz  zwischen Kalifornien und Wien

Es kam zu einer kleinen Korrespondenz zwischen Kalifornien und Wien, wo meine vielfältigen Erfahrungen bei den Vorführungen für Kinder und Erwachsene weitergeben konnte. Der „Drache kann jetzt sogar schon Feuer speien“ man träumt bereits  von einem Besuch der Festivals in Preetz und des Vischmarkttheaters. 

Letzthin konnte ich mich sogar schon von den Fortschritten der Theaterbauer in Kalifornien überzeugen. Katie Christman  sandte mir folgende Fotos:












Ich bin sehr glücklich, ein klein wenig dazu beigetragen zu haben, den Samen für eine Entwicklung  Papiertheaters in Kalifornien zu setzen. Möge die Saat aufgehen und gedeihen.