Donnerstag, 16. Oktober 2014

Drehbühne

Offener Szenenwechsel bringt Spannung in die Umbaupausen

Seit einiger Zeit experementiere ich mit dem offenen Szenenwechsel. Die Umbaupausen, die ja doch so um die 1 Minute 20 Sekunden benötigt, läßt die Zuschauer vor dem geschlossenen Vorhang allein zurück, lediglich die Zwischenaktmusik und ein allfälliger Zwischenaktapplaus lassem diese Zeit kürzer werden.

Eine besondere Art des Bühnenbildes ist erforderlich

Meine ersten Stücke welches ich für den offenen Szenenwechsel inszeniert hatte waren die SCHAURIG SCHÖNE GESCHICHTE VOM GEVATTER TOD,  DES KAISERS NEUE KLEIDER und CARMEN RASANTE. Bei allen drei Stücken erfolgt der Wechsel der Prospecte via Schnürboden. Bei der CARMEN RASANTE verwende ich sogar bei allen drei "Bildern" die gleichen Seitenkulissen. Der Hauptvorhang bleibt immer offen. Hie und da wird ein durchsichtiger Chiffonvorhang in der Szene zur Teilung verwendet.

Die Zuschauer können den Umbau mitverfolgen

Meine Erfahrung beim offenen Wechsel ist, daß die Spannung bei den Zuschauern aufrecht bleibt und  den Umbau beobachten kann. Nun hatte ich die Idee, für ein nächstes Stück eine Drehbühne zu bauen, die den Szenenwechsel noch sichtbarer und für den Spieler, mich,  leichter macht.

Anforderungen an eine solche Drehbühne

eine solche Bühneneinrichtung muß selbstverständlich vollkommen zerlegbar und damit transportabel sein. Es gibt daher folgende Bestandteile
einen Drehteller
Kulissenwände
ein Halterung für die Kulissenwände
Schienen zum Einschieben von Bühnenbildern

Alles sollte aus Karton sein (Papiertheater !) und trotzdem stabil sein.

Der Drehteller

Anfänglich wollte ich tatsächlich als Grundbaustein einen Teller bauen. Ich habe aber sehr bald bemerkt, daß die Rundungen zu viel Platz für den "Schienenbetrieb" wegnehmen. Daher wurde aus dem runden Teller ein Dreick.

Für die rasche Montage der Kulissenwände habe ich in diesen Drehteller (Dreieck) Schienen eingebaut, in welche die

Kulissenwände

sehr rasch eingeschoben werden können. Da ich kein sehr genauer Arbeiter bin, haben die Schienen leichte Maß-Abweichungen. Aus diesem Grunde habe ich für jede Schiene eine Kulissenwand  gemacht. Zur leichteren Unterschiedung habe ich die Schienen färbig unterschiedlich gehalten.
Auf diese Kuluissenwände habe ich wiederum Halterungen montiert, in wleche man sehr leicht die aktuellen Bühnenbilder einschieben kann. Alles ist darauf ausgerichtet, leicht aufbewahrt und transportiert werden zu können. Ich achte aber auch darauf, den Bühnenaufbau mit jeweils "relativ" wenigen Handgriffen erledigen zu können.






Die Sicherung


Damit die Geschichte beim Szenenwechsel nicht zu "wackeln" anfängt, habe ich "oben drauf" eine Sicherungshalterung kontstruiert, welch die drei Kulissenwände auch oben zusammenhält.


Fertig ist die "Drehbühne"

Mit einer sanften Bewegung kann ich also jetzt von Szene zu Szene drehen. Die entsprechenden Seitenkulissen habe ich so vorbereitet, daß ich Sie entweder aus dem Schnürboden, oder vom off hereinholen kann.
Der Platzbedarf liegt etwa bei einem Durchmesser von 35 cm. Bei der Dimension meiner Bühne bleiben mir dann noch etwa noch 17 Positionen für die Figurenführung.

Samstag, 11. Oktober 2014

Papiertheater kann alle begeistern

Ein Theater für alle zwischen drei und 98 oder auch mehr


Oftmals höre ich die Klage, es kämen nur ältere Semester zu den Papiertheatervorstellungen. In den 12 Jahren, in welchen ich Papiertheater prioduziere und spiele habe ich anderes kennengelernt. Bei meiner Premiere des Stückes TANNHÄUSER KURZ UND GUT war der jüngste Zuschauer gerade noch nicht drei Jahre alt. Er hat das Geschehen auf dem Bühnchen sehr aufmerksam verfolgt. Als Venus in den Schnürboden entschwindet rief er: "Wo ist die Frau mit der Hand?" und nach dem Gesangsbeitrag Tannhäusers auf der Wartburg, verlangte er energisch "Noch einmal!". Er war also wirklich voll bei der Sache.

Entwicklung der Phantasie

Am schönsten ist es für 8 bis 12 jährige Kinder beim workshop ein Bühnchen zu bauen und danach in dieser Bühne "ein Stück zu phantasieren". Wunderschön zu beoachten ist es auch wenn Kinder nach einer Vorstellung zu mir hinter die Bühne kommen dürfen und alles "begreifen" dürfen und sogar selbst die Figuren bewegen und dazu eigene Texte sprechen können.

Das ist voll cool, was Sie da machen


Heuer im Frühjahr hatte zweimal Schulklassen  mit 17-jährigen jungen Menschen vor der Bühne und zeigte meinen "FAUST IN KÜRZE". Beide Male dachte ich mir: Na ja, die werden froh sein, wenn's zu Ende ist: Im Gegenteil! Es waren beide Vorstellungen echte Höhepunkte, was die Stimmung und die Teilnahme am Geschehen betrifft. Auch hier war "Backstage" der absolute Hit. Nebelmaschine, Donnertrommel, Lichtsteuerung, Explosionen, Figurenführung, Schnürboden und Versenkung mußten ausgiebig vorgeführt werden. Mit einigen konnte ich über die "drastische Textverkürzung" philosophieren.

Voller Erfolg in der Senioren Residenz

Vor einigen Tagen war ich eingeladen in einer Senioren Residenz in Wien die CARMEN RASANTE zu spielen. Ich darf hier einfach wiedergeben, was dazu von der Senioren Residenz veröffentlicht wurde:

Carmen, eine der meistgespielten Opern, tritt nun auch ihren Siegeszug auf Ulrich Chmel’s Papiertheaterbühne an. George Bizet gibt da und dort noch einige Regieanweisungen und schmeichelt den Darstellern. Ein Ohrwurm nach dem anderen ladet zum Mitsingen und Mitsummen ein und führt die begeisterten Zuschauer durch diese „Oper Comic“ bis zum tragischen Ende.
Historische Aufnahmen der schönsten Arien, überraschende Vor- und Zwischenspiele, etwas Text, romantische Bühnenbilder und Figuren entführen den Betrachter in die Papiertheaterwelt von Ulrich Chmel.
Ungewöhnlich war nicht nur das Papiertheater selbst, sondern auch Ort. Die Bühne des Theaters Am Kurpark in der Senioren Residenz bot zugleich Platz für Zuschauer und Papiertheaterbühne. Nach der Vorstellung gewährte Ulrich Chmel den begeisterten Besuchern einen Blick hinter die Kulissen des Papiertheaters. (Anm. von mir: Meine Gäste wollten beim Backstage alles wissen, angreifen und ausprobieren. Dies zeigt, welche Faszination ein solches Geschehen auf jung und alt gleichermaßen ausübt!). Foto: Die kleine Welt des Papiertheaters (C)amschl

Begeisterung schenken

Ich habe einmal unserem Herrn Pfarrer geantwortet, als er sich für meine Aufführung zum Wohle der Pfarrcaritas bedanken wollte: " Herr Pfarrer, es ist umgekehrt: Dies ist mein Dank dafür, daß mir der liebe Gott diese Begabungen und Begeisterung geschenkt hat!" Ich schenke meine Begeisterung für das Spiel mit diesen kleinen flachen Figuren den kleinen dreijährigen Menschen genauso gerne, wie den älteren und betagten Menschen in der Senioren Residenz. Jedesmal muß mein Funken der Begeisterung und der Leidenschaft auf das Publikum überpringen und dort das Feuer der Leidenschaft entzünden.


 

Dienstag, 7. Oktober 2014

1. Internationales Vilsbiburger Papiertheaterfestival

Am 25. und 26. Oktober 2014 von Ungelösten Rätseln bis zu den Zirkuskindern auf den Papiertheaterbühnen

Jochen und Lise Dybdahl-Müller, seit vielen Jahren dem Papiertheatervirus verfallen, veranstalten mit der Volkshochschule Vilbisburg ein ambitioniertes kleines Festival mit Gästen aus Dänemark, Deutschland und Österreich.



Donnerstag, 25. September 2014

Carmen rasante meets Carmen auf dem Stufenbarren

Junge Meisterturnerinnen lernen die Oper Carmen auf der Papiertheaterbühne kennen

Schülerinnen  der Sporthauptschule Niederwaldkirchen, im oberösterreichischen Mühlviertel, haben mit ihrer ambitionierten Lehrerin ein Projekt auf dem Stufenbarren zur Musik der HABANERA aus der Oper CARMEN einstudiert. Es war als Publikumsnummer für einen Tag der offenen Tür dieser Schule gedacht. Der Schreiber dieser Zeilen ist noch heute ergriffen von den Leistungen dieser Mädchen auf dem Stufenbarren, welches Gerät beim Laien nur Schrecken hervorrufen kann.
In guten 10 Minuten turnten die Mädchen die Liebe und das Leid der armen Carmen mit Teprament und in einer Rasanz auf dem Stufenbarren, daß man vor lauter Staunen nicht wußte, wo man zuerst hinschauen sollte, um keine Details dieser schwierigen Übung zu versäumen. Es war einfach großartig. Hut ab vor den Leistungen dieser Mädchen und der Lehrerin, die es verstanden hatte,  zu vermitteln, dies alles mit Freude und Präzision darzustellen.

Papiertheater-Vormittag in der Schule

Als Dankeschöne und Ansporn für die Mädchen wurde ich eingeladen, den Mädchen die Oper CARMEN in der Form meines Papiertheaterstückes zu zeigen und dadurch den Inhalt der wirklichen Oper CARMEN näherzubringen. Dazu waren auch Buben einer Deutsch - Leistungsgruppe eingeladen.  Die Vorstellung begann mit einem kleinen "Empfang vor der Vorstellung" und einer Einführung in das Thema Papiertheater und die Geschichte der Oper Carmen. Mit großer Wahrscheinlichkeit war diese Aufführung eine zweifache Premiere: Es die wahrscheinlich erste Operauffürhung in dieser entzückenden Ortschaft im oberösterreichischen Mühlviertel und es war wahrscheinlich auch das allererste Zusammentreffen zwischen einer Turnvorführung und einer Opernaufführung des gleichen Namens.

Mit großem Interesse verfolgten die jungen Turnkünstlerinnen das Geschehen auf der Papiertheaterbühne. Meine Fassung der Oper Carmen können selbst 10- oder11- jährige Kinder leicht verfolgen. Kein Akt dauert länger als 10 - 12 Minuten. Insgesamt wird der Stoff in 42 Minuten schlüssig abgehandelt. Nach der Vorstellung gab es, wie immer bei meinem Papiertheater, ausgiebig Möglichkeit bei einer backstage-Tour die Einrichtungen der Bühne im Detail anzusehen.

Den Abschluß dieses wunderschönen Vormittages an der Sprthauptschule in Niederwaldkirchen bildete dann die wirklich rasante Vorführung auf dem Stufenbarren zu den Klängen der HABANERA.

Papiertheater muß den Funken der Begeisterung in die Zukunft tragen und nicht die Asche der Vergangenheit hüten


Ich bin dem lieben Herrgott täglich  für die Begabungen dankbar, die er mir geschenkt hat. Ich freue mich auch darüber, daß ich mit meiner Papiertheaterbühne überall dort hin fahren kann, wo ich Interesse dafür wecken konnte. Noch mehr freut es mich, daß der Funke meiner Begeisterung da und dort kleine Flämmchen des Interesses am Papiertheater entzünden konnte.

Mittwoch, 17. September 2014

Beethoven's 5. war die Musik für alle Stücke

Fünf Schellacks waren der "Soundtrack" für Märchen und Theaterstücke


Diese Geschichte habe ich gestern gehört und sie hat mich ungemein berührt, so daß ich sie gleich auch anderen Menschen erzählen möchte.

Es war vielleicht vor ca. sechzig Jahren, da bekam ein Bub ein Papiertheater geschenkt, welches man im Nachlaß eine alten Herrn gefunden hatte. Eine Bühne, viele Dekorationen und noch mehr Figuren. Auch noch so mancher Bogen wartete noch darauf ausgeschnitten zu werden.

Ein Zauberreich tat sich auf

Die Phantasie des Buben half dabei aus den einzelnen ungeordneten Bestandteilen, Märchen- und Theaterstücke zusammen zu fügen. Da sich kein Theaterpublikum auftreiben ließ. spielte der Bub die Stücke allein. Die Texte und Dialoge sprach er, wie er sie im Moment erfunden hatte. Eine unendliche Zauberwelt tat sich für den Buben auf.

Das Theater braucht ein Orchester

Der Bub war nicht nur sehr phantasievoll, sondern auch noch dazu hochmusikalisch, konnte sogar schon sehr gut Klavier spielen. Aber, alles hat seine Grenzen. Papiertheaterspieler kennen das: Man hat nur zwei Hände, zwei Beine und einen Mund, und dies alles braucht man für die Aufführung und zum Sprechen des Textes. Also wurde das elterliche Grammophon bemüht. Fünf Schellacks gab es im elterlichen Haushalt: Beethoven's Fünfte Symphonie. Die war ab nun die musikalische Begleitung für alle Stücke, die auf dem Papiertheater gegeben wurden. Egal, ob Gestiefelter Kater, oder Die Reise in 80 Tagen um die Welt, Beethoven sorgte für eine erstklassige musikalische Untermalung.

Diese Erinnerung kam dem "Buben" wieder hoch, als er ca. 60 Jahre später wieder vor den "wieder entdeckten" vielen zauberhaften Teilen seines alten Papiertheater stand.

Mittwoch, 3. September 2014

Der Zauber des Papiertheaters weht über den „Großen Teich“

Eine kleine Korrespondenz zwischen Wien und Kalifornien

Wir alle, die wir den biedermeierlichen Charme des Papiertheaters schätzen und lieben, leben aber in einem sehr hektischen und technischen Zeitalter. Gerade aber das Papiertheater hilft uns dabei ein klein wenig zu „entschleunigen“. Ohne Technik geht es aber heute nicht so ganz leicht. Vor allem die Kommunikation ist durch das Medium des Internets sehr viel dichter geworden. Wir schreiben zwar weniger Briefe mit der Hand. Doch, so geht es zumindest mir, wird per Email kreuz und quer durch Europa korrespondiert und per Suchmaschinen und Facebook, gibt es auch für die Liebhaber des Papiertheaters fast keine Grenzen mehr.

 

Papiertheater in Kalifornien

Dabei kann man oft feststellen, daß Papiertheater auch in anderen Teilen der Welt beliebt ist . So ist mir jüngst ergangen, als mich vor einem Jahr ein Email aus Kalifornien erreicht. Eine Dame erinnerte sich daran, daß Ihr Vater mit ihr  mit einem „Large Redington Plain“ Papiertheater spielt. Und so wollte auch sie mit Ihren Kindern beginnen, Papiertheater zu bauen und damit in das Zauberreich der Phantasie zu gelangen.

 

Meine website machte den Beginn

Der Zufall wollte es, daß ihr „meine website als erste über den Weg lief“. Vor dort weg fand sie schließlich zu all den anderen wichtigen Papiertheaterquellen in Europa und konnte Schritt für Schritt mit dem Bau einer Bühne und entsprechenden Figuren beginnen.

 

Eine kleine Korrespondenz  zwischen Kalifornien und Wien

Es kam zu einer kleinen Korrespondenz zwischen Kalifornien und Wien, wo meine vielfältigen Erfahrungen bei den Vorführungen für Kinder und Erwachsene weitergeben konnte. Der „Drache kann jetzt sogar schon Feuer speien“ man träumt bereits  von einem Besuch der Festivals in Preetz und des Vischmarkttheaters. 

Letzthin konnte ich mich sogar schon von den Fortschritten der Theaterbauer in Kalifornien überzeugen. Katie Christman  sandte mir folgende Fotos:












Ich bin sehr glücklich, ein klein wenig dazu beigetragen zu haben, den Samen für eine Entwicklung  Papiertheaters in Kalifornien zu setzen. Möge die Saat aufgehen und gedeihen.

Sonntag, 10. August 2014

1. Wolgaster Papiertheatertage - ein Kurzbericht über den 3. Tag und ein kurzes Video


Die Papiertheaterwelt hat einen weiteren interessanten Punkt erhalten: WOLGAST! Zunächst gilt mein uneingeschränkter Dank dem Schöpfer und unermüdlichen Organisator der ERSTEN WOLGASTER PAPIERTHEATERTAGE  vom 1. Bis 3. August 2014:  ROBERT JÄHRIG!!! Er und alle seine fleißigen Helfer und Unterstützer  VOR DEN VORHANG!!!!

Obwohl ich bloß am Sonntag als Zuschauer gemeinsam mit meiner Frau 5 Veranstaltungen besuchen konnte, durfte ich eine große Bandbreite der Möglichkeiten, die Papiertheater bietet, erleben. In den verschiedenen, teilweise sehr romantischen Veranstaltungsorten präsentierten Papiertheaterspieler aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden „ihre Stücke“. Dabei wird mir besonders das „hausgemachte“ Buffet in der Mühle in Erinnerung bleiben. Meine lieben Grüße und mein Dank für die wirklich herzliche Gastfreundschaft gehen an dieser Stelle ganz besonders von Wien nach Wolgast!! Für alle die nicht in Wolgast waren möchte ich diesen kurzen Teilbericht veröffentlichen.

Bei diesen 1. Wolgaster Papiertheatertagen fanden alle, was sie gerne wollten. Die Liebhaber des häuslichen,  familiären Papiertheaters waren z.B. bei den HOSEN DES HERRN VON BREDOW  in der für sie richtigen Vorstellung. Der öffentliche Applaus wird die Macher des Thalia Theaters, die sich erst seit einiger Zeit mit dem Papiertheater beschäftigen und sich schon dem Publikum stellen, zum Weitermachen anspornen.

In der Mühle am Paschenberg waren auch alle jene Zuschauer, die das klassische Papiertheater lieben gut aufgehoben.  Der Hausherr und Gründer der Wolgaster Papiertheatertage, Robert Jährig, brachte  Louis Stevensons DIE SCHATZINSEL. Proszenium und Figuren, Dekorationen   (und wahrscheinlich auch der Text) zum Stück stammten vom Verlag C. Allers. Das Gewitter, welches während des Stückes vor der Mühle niederging, war köstliche Tonkulisse für dieses „Seeräuberstück“.

Für die Liebhaber von Wagner-Opern in Kurzfassung  (z.B. ich) war DER FLIEGENDE HOLLÄNDER, gespielt von Brigitte Lehnberg und einer Mitspielerin (FABULAS PAPIERTHEATER), auf dem Fährschiff, die erste Adresse.  Zwischen der rasanten Sturmszene zu Beginn und der „Gondelfahrt als Schattentheater“ als Schlußbild waren Bühnenbilder, Figuren, Wagner-Musik Schlager und Text mit Lust am Fabulieren sehr erfolgreich zusammen gewürfelt. Man darf auch weitere Wagner-Opern aus dieser Werkstatt hoffen.

Benno Mitschka vom Multum in Parvo Papiertheater  brachte für jene, die perfekte Technik vom Papiertheater erwarten,  im Studioraum der Alten Post DIE ZAUBERFLÖTE mit detailreichen Bühnenbildern und Prospekten. Vor allem aber punktete das MULTUM IN PARVO PAPIERTHEATER-Team mit den offenen und schnellen Verwandlungen. Bühnentechnik umrahmt von einer „Ein-Stunden-Fassung“ der Mozart-Oper.

Aber auch jene Zuschauer, die die pure Phantasie bei Papiertheaterstücken schätzen wurden in Wolgast von HAASES PAPIERTHEATER mit „Vom Zauber des Rheins“ ausgezeichnet bedient. Mit einem Minimum an Technik wurden die papertheaterbegeisterten Zuschauer in das Reich der Sagenwelt rund um den Rhein gezogen. Die Vermengung zwischen Realität und Sage war allgegenwärtig.

Hier ein kleines Video: http://youtu.be/rC2mXAqbA4k

Schade, daß ich nur am Sonntag dabei sein konnte, aber großartig, was ich an diesem Tag erleben durfte.