In knapp einem Monat findet in Vilsbiburg, nahe bei Landshut, das 2. Internationale Vilsbiburger Papiertheater Festival statt. Die beiden Impressari Lise und Jochen Dybdahl-Müller gestalten wieder mit sehr viel Liebe und Begeisterung zwei wunderschöne Papiertheatertage am 24. und 25. Oktober 2015, in der Volkshochschule Vilsbiburg, direkt am Hauptplatz. Kommt und lasst Euch verzaubern. Hier das vielfältige Programm:
Sonntag, 27. September 2015
Freitag, 24. April 2015
DIE OFFENE VERWANDLUNG
Dargestellt am Beispiel ROTKÄPPCHEN
In all den 13 Jahren, die ich jetzt schon Papiertheaterstücke produziere und spiele, habe ich es immer wieder als störend empfunden, zwischen den einzelnen Akten den Vorhang absenken zu müssen, um die Bühne umzubauen. Wenn es auch immer bloß so um die 60 bis 80 Sekunden gegangen ist, war diese Zeit vor dem geschlossenen Vorhang für das Publikum eigentlich immer zu lang und störend.
DES KAISERS NEUE KLEIDER und CARMEN RASANTE habe ich verschieden Formen der "offenen Verwandlung" ausprobiert. Meist habe ich mit Bühnenbildern gearbeitet, die teilweise die gleiche Dekoration durch alle Abschnitte beibehalten haben und lediglich die Prospecte (via Schnürboden) gewechselt werden müssen.
Bei einem Theaterbesuch ist mir einmal die Möglichkeit einer Drehbühne aufgefallen. Ich habe mich also daran gemacht eine solche zu konstruieren. Sehr genau habe ich das in meinem post DREHBÜHNE dargestellt. Heute kann ich am Beispiel des neuen Stücke ROTKÄPPCHEN die Funktionsweise dieser "Drehbühne" erläutern.
Die dazugehörigen Seitenkulissen Stecken in einem Rahmen der zugleich eine Seitenkulisse zeigt und darüber hinaus in zwei senkrechten Schienen zwei weitere Seitenkulissen beinhaltet, die bei Bedarf - mit der linken Hand - im Gleichklang mit der Drehbühne bewegt werden können.
Für die Figuren müssen die restlichen Schienen der Bühne genügen. Daher muss ich bei Rotkäppchen auch die Vorbühne in das Spiel miteinbeziehen.
Hier die weiteren Bühnenbilder (mit der Drehbühne und den absenkbaren Seitenkulissen):
Samstag, 28. März 2015
Imagination
Ein Stück für das Papiertheater von Ulrich Chmel, mit
der Musik von Karlheinz Essl
Ein Vorbericht
Spricht man vom
Papiertheater, denken „Eingeweihte“
sofort an die Darstellungsform des 19. Jahrhunderts. Egal welche
![]() |
traditionelles Papiertheater Foto: A.Hager, Wien |
„Papiertheaterverlage“, die allermeisten haben bereits im 19. Jahrhundert ihre
Papiertheatermaterialien produziert und vertrieben, nota bene war natürlich
alles so gezeichnet, wie die Zeichner die Dekorationen und Figuren in den
Theatern damals gesehen und erlebt hatten. Naturgemäß waren auch die Themen,
Themen die damals en vouge waren. Wie letzthin ein Papiertheaterfreund auch
sehr richtig bemerkte: Die Themen und ihre Darstellungsformen waren
massentauglich, d.h. sie waren auch kommerziell erfolgreich zu verwerten.
Diese Darstellungsform
wird naturgemäß von den Papiertheaterspielern des 20. Jahrhunderts und des 21.
Jahrhunderts übernommen, da diese Materialien als Nachdrucke vorhanden sind und
es kaum bis gar keine Vorlagen aus neuerer Zeit vorliegen. Der Grund dafür ist einfach: Papiertheater ist
im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts aus der Mode gekommen. Papiertheater war nicht mehr „massentauglich“.
Papiertheater und eigenständige Ideen
Wenige Papiertheater
Begeisterte gab und gibt es, die Stücke selbst entwerfen und zeichnen und damit
die Möglichkeiten für das Papiertheater bis in die Formen der Gegenwartskunst
hinaus ausweiten. Meine Kenntnis der europäischen Papiertheaterszene ist sehr
gering, aber ich kenne doch immerhin schon Gabriele Brunsch, Harry
Oudekerk, Per Brink Abrahamsen, Gerhard
Weiß, Betsy pappcartoon, Haases Papiertheater, Grims Papierteater, Lena Lang
(Kusthochschule Kassel) und das KÖLNER KÄSTCHENTREFFEN , die alle eine sehr
eigenständige Form des Papier- bzw. Objekttheaters im Papiertheaterformat
entwickelt haben und diese öffentlich vorführen.
Auch ist es so, daß
Papiertheaterspieler, welche sich mit den traditionellen Formen beschäftigen,
sich schon modernster Bühnentechnik, was z.B. das Licht, Musik und Aufzüge
betrifft, bedienen. Kaum gibt es noch Papiertheaterspieler, welche bei
Kerzenlicht spielen und über eine Klavierbegleitung verfügen. Die Verwendung
der modernen Technik ist auch bei den traditionellen Papiertheaterspielern
selbstverständlich geworden.
Einfluss vom Objekttheater
Ich hatte vor einigen
Jahren das Glück Vorstellungen der Objektkünstlern des KÖLNER KÄSTCHENTREFFENS erleben
zu dürfen. Dabei habe ich den Anstoß dafür erhalten, selbst über die Produktion
eines solchen Stückes nachzudenken. Losgelöst von allen Vorbildern wollte ich eine
vollkommen eigenständige Geschichte entwickeln. Idealer Weise sollte es eine solche
ohne gesprochenes Wort sein, um sie allen Menschen ohne Sprachgrenze vorführen
zu können. Insgesamt ist dem Figurentheater das Spiel mit Objekten nicht fremd. Es gibt eine Reihe von großartigen Vertretern dieser Richtung.
Gespräche mit dem
befreundeten zeitgenössischen Maler Helmut
Magreiter und der Kuratorin des Kunststauhauses von Daniel Spörri, Frau
Barbara Räderscheidt über das von mir erarbeitete Konzept, wiesen dann für mich
in die richtige Richtung, um mit den wirklichen Arbeiten zu beginnen.
imagination entsteht
einige Bestandteile des Geschehens |
Am Beispiel des Werkes von
René Magritte DER MAN MIT DEM HUT möchte ich meine Ideen aufzeigen, was ich mit
den Bildern machen wollte und wie ich die technische Umsetzung anging. Die Idee
René Magrittes war, den Betrachter darauf aufmerksam zu machen, daß alles
anders gesehen werden kann, als wir es gewohnt sind zu sehen. So zeigt das Bild
DER MANN MIT DEM HUT eine männliche Figur im grauen Anzug, weißem Hemd und
roter Krawatte. Dieser Mann trägt auf dem Kopf einen Bowler (in Wien sagt man
dazu Melone). Die Figur steht vor einem altrosa Hintergrund. Aber, ganz im
gewohnten Stil ist diese Abbildung nicht, denn Rumpf, Gesicht und Hut sind
separiert und nicht als ein Wesen dargestellt.
Eine Geschichte entsteht
Dieses Bild war für meinen
Anfang wie geschaffen, denn ich konnte es herrlich einfach manipulieren. Noch dazu ist es ein sehr
grafisches Bild, welches man sehr leicht „zerlegen“ kann. Die Grundidee war
Kopf, Hut und Rumpf auf die Bühne „schweben“ zu lassen und erst dort zum
gewohnten Bild zusammenzusetzen. Aus dieser Grundidee ist folgende „Geschichte“
geworden:
Aus dem Nichts kommend, gleiten zwei Bestandteile aus dem bekannten Werk von
Magritte vor unseren Augen vorüber. Eine weiße Taube führt eine rotierende eine
schwarze Figur über die Bühne, während auf der anderen Seite ein Bowler
erkennbar wird, welcher in der Mitte den „Mann mit dem Hut“ als Kontur vor
einer Magritte Landschaft mit dem Mond, zeigt.
Der Mann mit dem Hut als Umrißfigur |
Als beide Teile
nicht mehr sichtbar sind, wird langsam der Umriß eines Bowlers mit altrosa Hintergrund sichtbar. In diese
Ausnehmung schweben unerwartet zunächst der Kopf, dann der Hut und zum Schluß
der Körper aus dem bekannten Bild. Diese „Bestandteile“ verharren zunächst
dezentral um erst nach einer kurzen Zeit die tatsächliche Figur zu bilden. Nun
erst kann der Betrachter an das berühmte Werk von René Magritte denken. Doch
bald schon wird dieser Eindruck, diese Imagination wieder dekonstruiert. Die
Teile verschwinden wieder, ebenso der altrosa Bowler. Schon glaubt der
Betrachter, das Ende dieses Traumbildes
erlebt zu haben. Doch es kommt anders. Nach dem Verschwinden des Bowlers
erkennt der Betrachter die Figur des „Mannes mit dem Hut“ vor dem
Bühnenhintergrund. Doch auch diese Figur ist Imagination, den allmählich wird
sie vom schwarz der Bühne verschluckt und ist nicht mehr sichtbar. Als Zeichen,
daß wir es hier mit einem Werk nach Magritte zu tun gehabt haben, fliegt die
leuchtend weiße Taube von links nach rechts an uns vorüber.
Dies bedeutet die
Herstellung folgenden Bühnenbedarfes:
·
Ein absenkbares
Bühnenbilde, in welcher die Schiebemechanik für den Zuschauer unsichtbar bleibt
·
Die drei
Einzelteile der Figur: Hut, Kopf und Rumpf
·
Eine rollende
Figur mit einer weißen Taube
·
Ein Bowler mit
blauen „Magritte-Nachthimmel“
·
Ein drehbare
Figur „Der Mann mit dem Hut“
·
Ein weiße Taube
Die größte Herausforderung
dabei war für mich die Schiebemechanik, um Hut, Kopf und Rumpf auf die Bühne zu
bringen, bzw. wieder entschweben zu lassen. Diese erfordert Gelenke
in der Dimension von 2 – 3 mm.
Zunächst zeichnete ich die
Figur vom Originalbild ab, um sie dann für meine Zwecke zu adaptieren. Danach
colorierte ich die Figur und den Hintergrund etwa in der Art, wie es Magritte
gemacht hatte.
Die Schiebemechanik |
Auf diese Weise erarbeite
ich 7 Episoden für dieses Stück, unter Bearbeitung von Werken von Daniel
Spörri, Helmut Magreiter, René Magritte, Niki de St.Phalle, Piet Mondrian und A. Katz.
Dazu kam noch eine Eröffnungs- und ein
Schlußbild, sowie eine „verbindende Figur nach dem Vorbild von Oskars
Schlemmers Triadischen Ballett.
Die Musik als wesentlicher Motor dieses Stückes
Gerne nenne ich imagination
ein absurdes, oder auch surreales Stück. Es werden Abkäufe dargestellt, die
bloß in der Phantasie möglich sind. Diese Abläufe gestatten es dem Zuschauer
aber auch seiner Phantasie vollkommen freien Lauf zu lassen.
Schon zu Beginn der
Produktion fand ich den Kontakt zum zeitgenössischen Komponisten Karlheinz
Essl, der an der Wiener Musikuniversität experimentelle und elektronische
Musikkomposition lehrt. Essl war von meinem Konzept begeistert und nahm einen
Kompositionsauftrag für dieses Stück von mir an. Essl bat sich Videos von den
fertigen Episoden aus, um in Echtzeit die Musikstücke dafür zu komponieren.
Essls „Tonwerk“ zu diesen
surrealen bewegten Bildern wirkt wie ein Zauber, der die Aufmerksamkeit des
Zuschauers voll in den Bann zieht. Jeder von uns beiden hat für sich nach seiner Phantasie gearbeitet und doch hat
die Zusammenfügung beider Komponenten ein ganzes ergeben, wie es besser hätte
nicht werden können. Diese elektronische
Musik ist zum Motor dieser Handlungen geworden. Es ist die Klammer zwischen der
biedermeierlichen „Technik aus Karton,
Sperrholz, Papier und Farbe“ und der auf dem Computer komponierten und
generierten Musik. Vielleicht steckt darin der Reiz. Es ist ein Experiment.
Hier gibt es enen ersten Trailer auf der website von Karlheinz Essl zu sehen: http://www.essl.at/works/imagination.html
Schwarzes Theater
Alle Macht den Nanas |
Wer kennt nicht das
„Schwarze Theater“ aus Prag. Das ist eine Quelle der Phantasie schlechthin. Auf
einer vollkommen schwarz ausgekleideten Bühne führen schwarz gekleidete
Puppenspieler Objekt und Figuren in Leuchtfarben. Alles wird mit UV-Licht
„beleuchtet“, so daß für den Zuschauer
ein andauernd schwebender Eindruck entsteht. Nicht ganz so vollkommen habe ich imagniation
eingerichtet. Die Bühne ist vollkommen schwarz ausgekleidet und die meisten
Figuren und Objekte sind aus Leuchtkarton, bzw. sind mit Leuchtfarben
ausgestattet. Dadurch werden manche Abläufe erst wirklich interessant und
surreal.
imagination wird im
Kunststauraum von Daniel Spörri uraufgeführt
Traditionelles Papiertheater wird weiterhin gepflegt
Das wird Rotkäppchen |
Dieser Abstecher in die
Moderne ist in keiner Weise eine Abkehr von der von mir gepflegten Form des
Papiertheaters. Beide Formen sollen gleichberechtigt nebeneinander bestehen und
ihr Zielpublikum ansprechen. Nicht umsonst habe ich in den 13 Jahren meines „Papiertheaterlebens“
schon an die 490 Vorstellungen im In- und Ausland gespielt und sehr vielen
Zusehern, Kinder und Erwachsene, große
Freude bereitet. Eine ganze Reihe von Stammgästen besuchen immer wieder meine Vorstellugen und
warten schon auf die neuen Stücke. imagination wird den Kreis meines
Publikums erweitern.
Donnerstag, 5. Februar 2015
Brüderlein komm tanz mit mir
Große Begeisterung beim Papiertheaterworkshop
In der Folge, so hoffe ich, bleibt einer der Teilnehmer am workshop an der Idee PAPIERTHEATER hängen und fängt von sich aus an, sich dafür zu interessieren. In meinen Unterlagen habe ich alle erforderlichen Webanschriften dafür notiert.
Eigene Geschichte und Choreographie von Kindern entwickelt
Beim letzten workshop in einer Schule in Oberösterreich hatte ich das Vergnügen eine Klasse mit 20 Kindern am Vormittag und eine Klasse mit 20 Kindern am Nachmittag durch den workshop zu führen. Eine der Gruppen war so großartig auf das Märchen HÄNSEL UND GRETEL vorbereitet, daß nicht nur bei der Vorführung durch die Kinder die Lieder HÄNSEL UND GRETEL, EIN MÄNNLEIN STEHT IM WALDE gesungen wurden, sondern auch eine ganz zeitgemäße Fassung des Märchens vorgetragen wurde.Der Bau der Bühne und der Figuren ist in diesem blog schon mehrfach geschildert worden und muß hier nicht wiederholt werden.
Lied und Tanz gemeinsam vorgetragen
https://www.youtube.com/watch?v=jSZ-PuqVIPo&feature=em-upload_owner
Die Kinder sangen dieses Lied - wie in der Oper von Humperdink - und tanzten sogar dazu. Alle Gesangseinlagen wurden von einer Mutter eines der Schulkinder auf der Gitarre begleitet. Zur Überraschung aller spielte ich dazu, als Begleitung der Gitarre, mit der Maultrommel.
Meine liebe Frau, die mich dabei großartig unterstütze, und ich sind an diesem Tag um 5:30 Uhr aufgestanden und nach getaner Arbeit um etwa 16 Uhr nach Hause gekommen. Es war für uns wohl etwas anstrengend. Aber der Feuereifer und die Begeisterung der Kinder hat uns dafür vielfach entlohnt.
Nachhaltige Verwertung des workshops
Die Lehrer der beiden Schülergruppen werden mit diesen Schulkindern und den workshop-Bühnen, in Kindergärten und Altersheime gehen und dort mit ihren Möglichkeiten das Märchen von HÄNSEL UND GRETEL vorspielen.Dienstag, 30. Dezember 2014
Tschechisches Tischtheater nun auch in Österreich
Ein Pimperltheater findet seinen Weg von Böhmisch Krumau nach Niederösterreich
Schon vor einigen Jahren bin ich mit dem PIMPERLTHEATER in Kontakt gekommen und war sofort von der Kombination zwischen Papiertheater und Marionetten fasziniert. Olaf Bernstengel aus Dresden versteht es, diese besondere Form des Figurentheaters zu pflegen. Ich hatte das Vergnügen eine FAUST-Fassung mit dieser Bühne zu erleben. Darauf hin kaufte ich mir ein Büchlein zu diesem Thema:
Darin finden sich eine Unzahl von wunderbaren Dekorationen - wie im Papiertheater und viele zauberhafte Fotografien von den dazupassenden Kleinstmarionetten.
Vor einiger Zeit fand ich ein altes Pimpeltheater in einer Sammlung in Oberösterreich. Ich bedauere zutiefst, daß ich auf meiner Bühne diese Kleinstmarionetten nicht einsetzen kann, da dies die Konstruktion meiner Bühne nicht zuläßt. Aber wer weiß vielleicht bau ich mir einmal ein PIMPELRTHEATER.
Durch Zufall kam ich in Kontakt mit Dr.Jaroslav Blecha vom Mährisches Landesmuseum in Brünn, welcher sich in einem Artikel mit der Geschichte dieses "Tischtheaters" beschäftigt. Es fügt sich also ein Stein zum anderen.
Von Böhmisch Krumau nach Niederösterreich
Wenn eine Geschichte einen roten Faden bekommt, dann "geht das immer weiter"! Eine liebe Bekannte erzählte mir jünst, sie hätte in Böhmisch Krumau einen gesamten Satz historischer Kleinstmarionetten erworben und fand auch ein entsprechendes Bühnchen dazu. Da sie seit langer Zeit "einen Hang zum Figurentheater" hat, war also der Stein der Weisen gefunden. Das Bühnchen wurde restauriert und die Figuren spielfähig gemacht, eine zauberhafte Geschichte wurde geschrieben und schon gab es die erste Aufführung eine "tschechischen Tischtheaters" seit vielen Jahrzehten (wahrscheinlich!) in Niederösterreich.Naturgemäß erfordert das Tischtheater ein komplett andere Spielweise als das "klassische" Papiertheater. Aber immerhin kann man alle Dekorationen des Papiertheaters verwenden und hat obendrein mehr "Spielmöglichkeiten" mit diesen entzückenden kleinen Marionetten.
Ich wünsche dem PIMPERTHEATER in Niederösterreich viel Erfolg und werde sicherlich an dieser Stelle wieder einmal darüber berichten.
Montag, 29. Dezember 2014
Eine Herbergsuche im Papiertheater erobert Menschen einer anderen Welt
Ich hatte die Ehre, kurz vor dem Weihnachtsfest im privaten Kreis einer Familie spielen zu dürfen. die Herbergssuche JESSASMARIAUNDJOSEF sowie die Legende aus den Abruzzen DIE MADONNA VOM SCHNEE standen auf dem Programm. Bis auf die Gastgeber, wußte niemand, was denn Papiertheater sei. Es war sehr stimmungsvoll ind sehr gemütlich und ich wurde überaus herzlich aufgenommen.
Nach der Herbergsuche kam ein Junger Mann zu mir, bedankte sich dafür, daß es mir gelungen war ihn mit dem Papiertheater und mit meinem Stück ein klein wenig aus der "Vorweihnachtshektik" befreit zu haben und kündigte mir an, darüber in einer sehr verbreiteten Tageszeitung schreiben zu wollen. Mit Freude stelle ich diesen Artikel nun in meinen Blog:
Weihnachtstheater
KURIER
Woche 52 (Sa 27.12.14)
Immer, wenn die Schneemaschine "mitspielt" wollen die Zuschauer nach der Vorstellung wissen: "Wie das geht, mit dem Schnee!". Groß und klein lieben es von der Schneemaschine "beschneit" zu werden:
Nach der Herbergsuche kam ein Junger Mann zu mir, bedankte sich dafür, daß es mir gelungen war ihn mit dem Papiertheater und mit meinem Stück ein klein wenig aus der "Vorweihnachtshektik" befreit zu haben und kündigte mir an, darüber in einer sehr verbreiteten Tageszeitung schreiben zu wollen. Mit Freude stelle ich diesen Artikel nun in meinen Blog:
Weihnachtstheater
Es folgt die Zwischen-den-Jahren-Kolumne. Unter Horowitz – unser-Chef
a.D. – musste ich immer zurückblicken aufs alte Jahr, was mir widerstrebte. Für
Horo tat ich es dennoch. Jetzt, da ich es nicht mehr muss, blicke ich zurück:
Aber nur ein Stückerl. In die späten Dezembertage, als ich noch einen Weg in
Sievering hatte: Mit Liebster, Brut und Adventklängen in der Brust fuhren wir
adventjausnen zu Lieblingscousine A. und ihrem Liebsten M. Man reichte uns gute
Sachen. Kekse, Maroniherzen und das leiwande Chili des M. Vor allem aber bot
man mir das gleich zweite (!) Weihnachtswunder dieses meines Vierzehnerjahres:
das Papiertheater des Ulrich Chmel, der uns eine Weihnachtsvorstellung spielte.
Ich, der ich zweiter Linie zwar Theaterautor, in erster aber Theaterskeptiker
bin, hatte von so einem Papiertheater schon gehört. Jetzt ließ ich es mir von
Herrn Chmel nochmal erklären. Es ist eine Erfindung des Biedermeier, als das
suburbane Volk weder Zeit, noch Geld noch soziale Möglichkeit hatte, die chicen
Bühnen in der Inneren Stadt zu besuchen. Chmel erzählte von einer Welt ohne
Strom, ohne luminale Inflation, ohne dem technischen Gezwitscher des
„Kommunizierens“. Er schilderte, wie die Menschen ihre dramatis personae mit
der Schere ausschnitten und auf laubgesägte Figuren leimten. Wie man dann die
Räume abdunkelte und in schuhschachtel- bis hendlstall- großen Bühnen die
großen Dramen der Menschheit spielte. Dazu, sagt Chmel, erklang die Hausmusik.
Ich versank auf dem Sieveringer Sofa, nahm bewildered zur Kenntnis, wie
mucksmäuschenstill meine Brut in den vorderen Reihen sich verhielt, und das
Stück begann. „Jessasmariaundjosef“, eine Weihnachtsgeschichte im Milieu der
Wiener Immigranten des 19. Jahrhunderts – der „Ziegelbehm“ von Favoriten.
Ulrich Chmel verwandelte sich nun gleichermaßen in Motor, Seele und Hirn seines
Theaters. Er hechtete von einer komischen Figur in die nächste, inzwischen
veränderte er den Weg seiner winzigen Lichtlein und verschob burleske
selbstgemalte Kulissen. Als das Stück endete, schnitt ich ein letztes
Maroniherz ein und bemerkte, dass meine etwas ruckelig gewordene innere Uhr
wieder richtig ging. Ich dankte Ulrich Chmel und warf mich in die letzten Tage
weihnachtlichen Wahns.
wienmitte
ernst.molden@kurier.atKURIER
Woche 52 (Sa 27.12.14)
DER ZAUBER DER SCHNEEMASCHINE
Immer, wenn die Schneemaschine "mitspielt" wollen die Zuschauer nach der Vorstellung wissen: "Wie das geht, mit dem Schnee!". Groß und klein lieben es von der Schneemaschine "beschneit" zu werden:Mittwoch, 5. November 2014
Schwangere Prinzessin und Gevatter Tod
Erstes Internationales Papiertheater-Festival war ein großer Erfolg
Unbeirrt von allen Unkenrufen haben Lise und Jochen Dybdahl-Müller am 25. und 26. Oktober dieses Jahres in Ihrer Heimatstadt ein kleines Papiertheaterfestival ins Leben gerufen. Den beiden sei Dank gesagt für Ihre viele und letzten Endes so erfolgreiche Arbeit. Die vier teilnehmenden Bühnen waren in der Volkshochschule Vilsbiburg ausgezeichnet untergebracht und spielten allesamt vor "vollen Häusern", ja teilweise war der Andrang so groß, daß so manche Zuschauer in den letzten Reihen stehen oder auf den Tischen sitzen mußten. Dies hat der ausgezeichneten Stimmung beim Vilsbiburger Publikum aber keinen Abbruch getan, im Gegenteil. Ich kann nur sagen: Ich war von herzlichen und begeisterungsfähigen Menschen umgeben. Danke dafür nach Vilsbiburg! Danke sei auch der VILSBIBURGER ZEITUNG gesagt, die durch ihre ausgzeichnete journalistische Arbeit die Organisatoren des Festivals optimal unterstützt haben. Hier der Nachbericht der Vilsbiburger Zeitung:
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