Donnerstag, 12. September 2013

CARMEN RASANTE

eine Papiertheateroper - wie eine Probe


Das Bühnenkonzept
Die Opera comic -Carmen auf der kleinen Papiertheaterbühne zu realisieren war für mich doch eine Herausforderung, an welcher ich ab der Idee etwa 2 Jahre gearbeitet habe. Nun, da am 17. Oktober die Premiere "über die Bühne gehen wird" möchte ich hier einmal mein Konzept für alle Interessierten vorstellen.
Bei meinen Realisierungen gehe ich immer vom "Ein-Mann.Prinzip" aus. Also müssen alle Steuerungsvorgänge "mit einer Hand" erledigt werden können.
Dazu hatte ich diesmal die Idee, der Verwandlung bei offener Szene, damit das Publikum nicht immer 1 1/12 Minuten vor dem geschlossenen Vorhang sitzen muß.

Ich setze diesmal also auf eine gleichbleibende Seitenkulisse, 2 Bühnenbilder  (2. und 3. Akt) aus dem Schnürboden und 2 Prospekte (1. Akt und 4. Akt)  aus dem Schnürboden. Dazu gibt es aus der Versenkung einen Schattenriß für Vor- und Zwischenspiele, sowie einen seitlich gesteuerten Zwischenvorhang für die Verwandlung.

Im Konzept sah dies so aus:

Somit kann ich mich mehr auf das Spiel mit den Figuren konzentrieren und muß zum Wechsel der Kulissen nicht immer auf die anderen Seite sausen.  Alles geht mit einer Hand per Zug oder Schub.

Hier das Eingangsbühnenbild- Bühnenarbeiter gehen noch über die Bühne und stellen noch alles auf seinen Platz - Bizet gibt noch letzte Anweisungen, während das Orchester die Instrumente stimmt. Danach beginnt das Vorspiel. Bizet gibt das Stichwort und es  der farbige Hintergrund gehoben um den Blick auf die Zigarettenfabrik freizugeben:




Ehvor ich Anfragen bekommen, aus welchem Verlag die Figuren stammen: Die Figuren für CARMEN RASANTE habe ich alle selbst gezeichnet.
Man kann also beim Vorspiel den Schattenriß (aus der Versenkung)  und  den bloß beleuchteten Hintergrund erkennen.
Sobald dieser Hintergrund in den Schnüboden verschwindet, sieht man den Prospekt nmit der Zigarettenfabrik. Dieser Prospekt ist eine Nachdruck aus dem Hause Priors Dukketeater, den ich  einen Turm geraubt, einen Himmel dazugegeben und sehr viel Schattenarbeit geleistet habe, damit die Sache plastisch aussieht

Die Figur des George Bizet führt wie ein Regisseur durch diese "Opernprobe und gibt laufend Anweisungen und lobt die Schauspieler. 1. und 2. Akt sehen so aus:

 
 


Obwohl das Bühnenbild ganz toll in der Tiefenwirkung ist, ist es nur ein PROSPEKT, den ich wieder reichlich mit Schatten versehen habe. Ich glaube, die Bäume als Seitenkulissen (notabene sehr dunkel) stören nicht den Charakter der Schenke, deren Fenster ich hinterleuchte.

DER ZWISCHENVORHANG

Um den Umbau für den Zuschauer ein klein wenig spannender zu machen, habe ich einen teilweise durchsichtigen Zwischenvorhang erfunden. Es ist ein Papiertheatervorhang, aus dem ich ein gutes Stück herausgeschnitten und mit einem Chiffon hinterklebt habe. Auf- und zuziehen kann ich den Vorhang von meinem Spielplatz aus.


Man /frau) kann also durch den Chiffon schemenhaft noch den Hintergrund erkennen und kann dabei auch beobachten, wie ein Bühnenbild in den Schnüboden schwebt, während das nächste abgesenkt wird. Danach geht der Zwischenvorhang wieder zurück und die nächste Szene kann beginnen.

Zur Abrundung möchte ich noch die Bühnenbilder vom 3. und 4. Akt zeigen. Wobei ich darauf hinweisen möchte, dass die "Schmugglerschlucht" aus drei Bühnenbildern zusammengesetzt ist: a) eine Schlucht, b) eine Brücke (die für die Schmüggler "begehbar" ist) und c) ein Himmel als Hintergrund.

Der Prospekt für den 4. Akt "Die Arena von Sevilla" ist kein Papiertheaterrequisit, sondern eine Zeichnung von mir.


 
 
 

 
Es sind natürlich alle diese Bilder während der Produktion entstanden und haben daher  eine nicht sehr gute Qualität, aber man kann das von mir umgesetzte Konzept ganz gut erkennen.

Abschließend möchte ich noch in einem gemeinsamen Bild die Figuren von CARMEN und JOSE in den verschiedenen Fassungen zeigen:




Viele Zuschriften und Fragen wünscht sich
Ulrich Chmel

CARMEN singt und singt und singt
Die Premiere war im Oktober 2013. Seit damals haben schon an die 250 Menschen dieses Papiertheaterstückchen miterlebt, haben mitgesungen, mitgelacht und  mitgelitten. Nun gibt es am Freit, dem 23.5.2014, um 19 und um 20:30 zwei weitere Vorstellungen - im Zuge der LANGEN NACHT DER KIRCHEN, in der Pfarre St.Thekla, Wiedner Hauptstrasse 82.
 

3 Kommentare:

  1. Liebe Betsi, der geht auch währedn der Handlung manchmal auf die Szene und mischt ein klein wenig mit. Naturgemäß spricht George Bizet auch mit einem kleinen franzöischem Akzent. Voila!

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  2. Gestern, am 10.10.13, war bei mir zu Hause VORPREMIERE. Im kleinen erlesenen und zugleich privaten Rahmen ging CARMEN RASANTE in 45 Minuten über die Bühne, Nachher wurde mit Sekt auf diese gelungene "Papier-Opera-Comic" oder vielleicht "Tragische Operette" angestoßen. Bei Sekt und Schinkenkkipferln wurde dann ausgiebig "opern-gefachsimpelt".

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