Montag, 30. September 2013

Gastspiel im Salzburger Marionetten Theater


Das Gastspiel im Salzburger Marionetten Theater

Der Höhepunkt meines 10-Jahres Jubiläums


Ich bin wirklich ein Glückskind. Anders kann ich den Umstand nicht bezeichnen, daß mir als (sehr)spätberufener Papiertheaterspieler die Ehre wiederfuhr mit meinem Bühnchen im Salzburger Marionettentheater auftreten zu dürfen.

Seit zwei Jahren arbeitete ich  nun schon darauf hin, mein Jubiläum 10 JAHRE ULRICH CHMEL’s PAPIERTHEATER zu feiern. Ich dachte mir zwei schöne Stücke aus, DES KAISERS NEUE KLEIDER und CARMEN RASANTE, welche ich anläßlich dieses Jubiläumsjahres zur Erstaufführung bringen wollte. Gerade zum richtigen Zeitpunkt wurde ich mit der Produktion bei der Stücke fertig und hatte auch schon das Vergnügen DES KAISERS NEUE KLEIDER  mit großem Erfolg uraufzuführen.

Ehrenvolle Einladung

Im Sommer dieses Jahres erhielt ich die Einladung von der Leiterin des Salzburger Marionetten Theaters, Frau Dr.Barbara Heuberger, anläßlich des Festes „120 Jahre Salzburger Landestheater“ in den Räumlichkeiten des Salzburger Marionetten Theaters ein Gastspiel geben zu dürfen. Ich empfand es umwerfend  und besonders ehrenvoll für einen Papiertheaterspieler aus Leidenschaft, an einem solchen Ort auftreten zu dürfen. Immerhin ist es  ein starkes Zeichen der Anerkennung, von einer Institution – welche heuer ihr 100-jähriges Bestehen feiert – zu einem Gastspiel eingeladen zu werden.

 
Frau Dr.Barbara Heuberger begrüßt das Publikum zur Vorstellung des Papiertheaters
Foto: Martin Klug www.papiertheater-erzaehlt.at/

Freundschaftliche Aufnahme

Am 28. September feierte das Salzburger Landestheater sein 120-jähriges Bestehen mit einem Theaterfest der besonderen Art. Den ganzen Tag über gab es in dem Haus, in welchem das Salzburger Landestheater, die Kammerspiele und das Salzburger Marionetten Theater untergebracht sind, freien Eintritt zu einer ganzen Reihe von verschiedenen Veranstaltungen.

Ich durfte meine Papiertheaterbühne im wunderschönen Foyer des Marionetten Theaters aufbauen. Frau Dr.Barabra Heuberger – die Chefin des Hauses- und „Pierre“ die gute Seele des Hauses halfen beim Abdunkeln des Raumes und beim Aufstellen der Sessel und waren auch den ganzen Tag über bemüht, mir wirklich ideale Bedingungen zu verschaffen. Ja, erstmals kümmerte sich bei einer meiner Vorstellungen ein Chefbilleteur um einen reibungslosen Ablauf beim Einlaß und der Sitzauswahl. Er hatte, dem Anlaß entsprechend, seine schönste Uniform angelegt.

GESTIEFELTER KATER und TANNHÄUSER KURZ UND GUT

Ein Märchen und eine „Papiertheater-Oper“ standen auf dem Programm. Tatsächlich unterschied das Salzburger Publikum die beiden angebotenen Stücke. So besuchte den GESTIEFELTEN KATER überwiegend sehr junges Publikum in Begleitung von Eltern oder Großeltern  und zum TANNHÄUSER KURZ UND GUT erschienen  viele „Wagner-kundige“ Erwachsene – um endlich wieder einmal eine „schöne Inszenierung“ sehen zu dürfen. Beide Vorstellungen wurden so quasi „vor vollem Haus“ gespielt, was natürlich in beiden Fällen zur guten Stimmung bestens beigetragen hat.


Foto: Martin Klug www.papiertheater-erzaehlt.at/

Backstage

Zum Gaudium von jung und alt gab es im Anschluß an die Vorstellungen  ausführliche Bühnenführungen mit der Erklärung von DONNERTROMMEL, NEBELMASCHINE und BLITZ. Unter dem Publikum waren auch viele Puppenführerinnen und Techniker des Marionetten Theaters, sowie Freunde und Papiertheatersammler aus Salzburg. Mit großem Ah und Oh wurde die „Bühnentechnik“, das „Licht“ und die „Tonanlage“ des Papiertheaters bewundert und bestaunt.

Für mich war es ein Tag der großen Freude und des Glücks, welchen ich in großen Zügen genoß.

Danke an Frau Dr.Barbara Heuberger für diese Einladung.

 

Mittwoch, 25. September 2013

DES KAISERS NEUE KLEIDER - DIE PREMIERE

DES KAISERS NEUE KLEIDER

Die Premiere


Alle Gäste meines Blogs, die den Beitrag: "Wie ein neues Stück entsteht  - DES KAISERS NEUE KLEIDER - Als Burleske für das Papiertheater" gelesen haben, wissen wie ich dieses Stück skizziert, geplant und ausgeführt habe. Nun ging die Premiere dieses Stückes letzten Freitag, am 20.9.2013, erfolgreich über die (Papiertheater-)Bühne. Aus diesem Anlaß möchte ich hier einen kleinen Premierenbericht bringen.

MÖP-Figurentheater in Mödling
Meine Freunde Katharina Mayer-Müller und Ihr Mann Martin Mayer betreiben in Mödling, das ist eine kleine alte Stadt im Süden von Wien seit 10 Jahren sehr erfolgreich ein Figurentheater (http://www.puppentheater.co.at/). Ich bin seit etwa 5 Jahren eingeladen, dort mit meinem Papiertheater aufzutreten. Notabene Martin Müller ebenfalls einer der  ganz wenigen öffentlich auftretenden Papiertheaterspieler ist.

Das Publikum ist dort sehr jung, da üblicherweise Figurentheaterstücke für Kinder gespielt werden. Allerdings ist es aber auch so, dass das junge Publikum meist in Begleitung Erwachsener ist. Das gibt einem Figurentheatersüpieler die Chance, vor einem sehr gemischten Auditorium zu spielen.

Fotos von der Premiere am 20.9.2013
(Fotos von Katharina Mayer-Müller)

Volles Haus
 
 
 
letzte Handgriffe
 


 

Mit voller Konzentration bei der Parade des Kaiser

Der Sekt nach der Premiere
Beim Backstage
 
 

Donnerstag, 12. September 2013

CARMEN RASANTE

eine Papiertheateroper - wie eine Probe


Das Bühnenkonzept
Die Opera comic -Carmen auf der kleinen Papiertheaterbühne zu realisieren war für mich doch eine Herausforderung, an welcher ich ab der Idee etwa 2 Jahre gearbeitet habe. Nun, da am 17. Oktober die Premiere "über die Bühne gehen wird" möchte ich hier einmal mein Konzept für alle Interessierten vorstellen.
Bei meinen Realisierungen gehe ich immer vom "Ein-Mann.Prinzip" aus. Also müssen alle Steuerungsvorgänge "mit einer Hand" erledigt werden können.
Dazu hatte ich diesmal die Idee, der Verwandlung bei offener Szene, damit das Publikum nicht immer 1 1/12 Minuten vor dem geschlossenen Vorhang sitzen muß.

Ich setze diesmal also auf eine gleichbleibende Seitenkulisse, 2 Bühnenbilder  (2. und 3. Akt) aus dem Schnürboden und 2 Prospekte (1. Akt und 4. Akt)  aus dem Schnürboden. Dazu gibt es aus der Versenkung einen Schattenriß für Vor- und Zwischenspiele, sowie einen seitlich gesteuerten Zwischenvorhang für die Verwandlung.

Im Konzept sah dies so aus:

Somit kann ich mich mehr auf das Spiel mit den Figuren konzentrieren und muß zum Wechsel der Kulissen nicht immer auf die anderen Seite sausen.  Alles geht mit einer Hand per Zug oder Schub.

Hier das Eingangsbühnenbild- Bühnenarbeiter gehen noch über die Bühne und stellen noch alles auf seinen Platz - Bizet gibt noch letzte Anweisungen, während das Orchester die Instrumente stimmt. Danach beginnt das Vorspiel. Bizet gibt das Stichwort und es  der farbige Hintergrund gehoben um den Blick auf die Zigarettenfabrik freizugeben:




Ehvor ich Anfragen bekommen, aus welchem Verlag die Figuren stammen: Die Figuren für CARMEN RASANTE habe ich alle selbst gezeichnet.
Man kann also beim Vorspiel den Schattenriß (aus der Versenkung)  und  den bloß beleuchteten Hintergrund erkennen.
Sobald dieser Hintergrund in den Schnüboden verschwindet, sieht man den Prospekt nmit der Zigarettenfabrik. Dieser Prospekt ist eine Nachdruck aus dem Hause Priors Dukketeater, den ich  einen Turm geraubt, einen Himmel dazugegeben und sehr viel Schattenarbeit geleistet habe, damit die Sache plastisch aussieht

Die Figur des George Bizet führt wie ein Regisseur durch diese "Opernprobe und gibt laufend Anweisungen und lobt die Schauspieler. 1. und 2. Akt sehen so aus:

 
 


Obwohl das Bühnenbild ganz toll in der Tiefenwirkung ist, ist es nur ein PROSPEKT, den ich wieder reichlich mit Schatten versehen habe. Ich glaube, die Bäume als Seitenkulissen (notabene sehr dunkel) stören nicht den Charakter der Schenke, deren Fenster ich hinterleuchte.

DER ZWISCHENVORHANG

Um den Umbau für den Zuschauer ein klein wenig spannender zu machen, habe ich einen teilweise durchsichtigen Zwischenvorhang erfunden. Es ist ein Papiertheatervorhang, aus dem ich ein gutes Stück herausgeschnitten und mit einem Chiffon hinterklebt habe. Auf- und zuziehen kann ich den Vorhang von meinem Spielplatz aus.


Man /frau) kann also durch den Chiffon schemenhaft noch den Hintergrund erkennen und kann dabei auch beobachten, wie ein Bühnenbild in den Schnüboden schwebt, während das nächste abgesenkt wird. Danach geht der Zwischenvorhang wieder zurück und die nächste Szene kann beginnen.

Zur Abrundung möchte ich noch die Bühnenbilder vom 3. und 4. Akt zeigen. Wobei ich darauf hinweisen möchte, dass die "Schmugglerschlucht" aus drei Bühnenbildern zusammengesetzt ist: a) eine Schlucht, b) eine Brücke (die für die Schmüggler "begehbar" ist) und c) ein Himmel als Hintergrund.

Der Prospekt für den 4. Akt "Die Arena von Sevilla" ist kein Papiertheaterrequisit, sondern eine Zeichnung von mir.


 
 
 

 
Es sind natürlich alle diese Bilder während der Produktion entstanden und haben daher  eine nicht sehr gute Qualität, aber man kann das von mir umgesetzte Konzept ganz gut erkennen.

Abschließend möchte ich noch in einem gemeinsamen Bild die Figuren von CARMEN und JOSE in den verschiedenen Fassungen zeigen:




Viele Zuschriften und Fragen wünscht sich
Ulrich Chmel

CARMEN singt und singt und singt
Die Premiere war im Oktober 2013. Seit damals haben schon an die 250 Menschen dieses Papiertheaterstückchen miterlebt, haben mitgesungen, mitgelacht und  mitgelitten. Nun gibt es am Freit, dem 23.5.2014, um 19 und um 20:30 zwei weitere Vorstellungen - im Zuge der LANGEN NACHT DER KIRCHEN, in der Pfarre St.Thekla, Wiedner Hauptstrasse 82.